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Die Ruinen von Ephesos und der Artemistempel

Nur selten kann man sagen, dass man im Urlaub eines der Sieben Weltwunder der Antike gesehen hat. Bei einem Besuch in Ephesus kommt man in diesen besonderen Genuss. Wer heute nach Ephesus reist, benötigt allerdings eine gehörige Portion Phantasie, um sich vorzustellen, dass dieser nahe Izmir gelegene Ort einst eine lebhafte Hafenstadt war, in der reger Handel betrieben wurde. Altertumsforschern zufolgte zählte die Stadt sogar zu den bedeutendsten des Altertums.

Die Ruinen von Ephesus findet man heute einige Kilometer im Landesinneren. Klimatische Veränderungen verschob die Küstenline im Laufe der Jahrhunderte immer weiter westlich. Der Ausgrabungsstätte nächstgelegen ist die kleine Stadt Selcuk. Izmir befindet sich etwa 70 km nördlich des damaligen Ephesus.

Celsus-Bibliothek

In den Ruinen der Antiken Stadt kann man noch die Fassade der alten Bibliothek von Ephesus, die Celsus-Bibliothek, bestaunen.

Sie beherbergte damals etwa 12.000 Papyrusrollen, die damalige Buchform. Sie hatte eine Fläche von etwa 23 x 17 Metern und lag auf zwei Ebenen. Im Inneren soll es bis zu drei Stockwerke gegeben haben.

Am Eingang gibt es vier Nischen - in jeder stand eine weibliche Statue: Sophia stand für die Weisheit, Arete für den Charakter, Ennoia für die Urteilskraft und Episteme für den Sachverstand. Wie auch bei vielen anderen Gebäuden erreichte man den Eingang der Bibliothek über die breite Freitreppe. Die Stauen sind noch gut erhalten.

Von damaligem Glanz zeugen zahlreiche Baudenkmäler mit unverkennbar römischer Handschrift. Hierzu zählt auch der berühmte Artemistempel, der auch als „Artemision“ bezeichnet wird.

Artemis-Tempel

Um 580 v. Chr. wurde mit dem Bau des ersten Artemistempels begonnen, dieser fiel allerdings im Jahr 356 v. Chr. Brandstiftern zum Opfer. Die Epheser ließen sich davon jedoch nicht beirren und errichteten an der gleichen Stelle einen weiteren, nicht minder prächtigen Tempel. Wie imposant der Tempel einst war, lässt sich angesichts der Ruinen nur noch erahnen. Dennoch muss der Tempel mit seinen 117 ionischen Säulen von gut 18 Metern Höhe ein gigantisches Ausmaß besessen haben. Vermutungen zufolge waren die Säulen vergoldet. Auch sonst soll der Tempel mit silbernen Statuen und aufwändigen Malereien wesentlich opulenter ausgeschmückt gewesen sein, als man es heute von einer antiken Tempelanlage vermuten würde.

Der Platz an dem der Tempel errichtet wurde, war übrigens denkbar ungeeignet für ein solch gigantisches Bauvorhaben. Die Gegend war und ist sehr sumpfig und immer wieder musste die Tempelanlage durch eine „Unterfütterung“ vor dem Absinken in den schlammigen Untergrund geschützt werden. Noch heute steht das Gelände bisweilen unter Wasser.

Hadrian-Tempel

Auch einige Überreste des Hadrian-Tempels stehen noch. Hadrian war der 14. römische Kaiser und regierte ab 117 nach Christus.

Er schätzte die griechische Kultur und führte, im Gegensatz zu vielen Kaisern vor ihm, wenig Kriege. Er studierte Philosophie und Mathematik und hatte Interesse an den musischen und kreativen Künsten, wie Poesie und Malerei sowie Bildhauerei.

Er förderte den Bau des Zeus-Tempels in Athen, legte in seiner Vilal in Tivoli, östlich der Stadt Rom, einen alexandrinischen Garten an und errichtete und versuchte sich auch als Dichter. Als er starb begrub man ihn in seiner Mausuläum, der heutigen Engelsburg in Rom.

Antike Theater von Ephesus

Steht man auf auf den obersten Rängen des antiken Theaters von Ephesus, griech. Ephesos, so kann man bis zum Meer schauen. Ein imposanter Anblick.

Auf der "Bühne" wurden vor 21.000 Zuschauern Tragödien und Komödien aufgeführt sowie heilige Zeremonien abgehalten. Zwischen dem Theater und dem Hafen wuchs die Stadt zu eine der mächsten Handelsstädte an der Küste Kleinasiens auf.

In etwa 3 km vom antiken Theater entfernt befindet sich heute das Städtchen Selcuk. An dessen Ortsand befinden sich die wenigen Reste des Tempels der Artemis von Ephesus.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Ephesus hat übrigens noch weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die aus dem 6. Jhr. stammende Johannesbasilika oder die Isa-Bey-Moschee, die im 14. Jhr. erbaut wurde, sind einen Besuch wert und dann gibt es natürlich noch das Archäologische Museum, welches die legendäre Artemis von Ephesus beherbergt.

„Artemis“, die auch als „die Vielbrüstige“ bezeichnet wird, galt als die Göttin der Fruchtbarkeit und hatte nichts mit der griechischen Göttin Artemis gemeinsam, die als die Göttin der Jagd gilt. Und wer als Souvenir eine Miniaturausgabe der vielbrüstigen Artemis ersteht, der setzt eine alte Tradition fort – schon damals wurde den Pilgern eine kleine Artemisstaue mit auf den Weg gegeben.

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