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Felsendenkmäler von Kappadokien

Strandurlaubern ist diese in Mittelanatolien gelegene Region möglicherweise ein wenig zu staubig. Dennoch bietet die von Vulkanausbrüchen geprägte Landschaft Kappadokiens - die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt - unvergessliche Anblicke und Eindrücke, die jeden Bilderbuchstrand in den Schatten stellen. Nun sind Vulkanlandschaften nicht so ungewöhnlich – man denke an die Kanarischen Inseln.

In Kappadokien hat der Mensch jedoch im Zusammenspiel mit der Natur eine einzigartige Märchenlandschaft erschaffen. Nicht umsonst werden die in den Himmel ragenden Felsendenkmäler auch als „Feenkamine“ bezeichnet.

Oberhalb fungierte die Natur in Gestalt von Vulkanausbrüchen, Wind und Wasser als Baumeister, der die Landschaft so unvergleichlich formte.

Unter Tage entstand eine geheimnisvolle, von Menschenhand geschaffene Welt. Oberhalb sorgt der weiche, von den Naturgewalten geformte Tuffstein in Gestalt überdimensionaler Steinpilze, eingangs erwähnter „Feenkamine“ und ähnlich bizarrer Formationen für Aufsehen.

Unterirdische Dörfer

Und unterhalb warten verzweigte Höhlensysteme, die ganze Städte beherbergen, in denen zum Teil an die 20.000 Menschen gewohnt haben sollen. Insgesamt finden sich knapp 40 unterirdische, in den Stein gehauene Dörfer, die all das zeigen, was es auch oberirdisch zu sehen gibt: Wohnräume und Vorratskammern, Ställe für das Vieh und sogar Höhlenkirchen. Was heute so fantastisch klingt, hat natürlich einen ernsten Hintergrund. Schließlich kommt kaum jemand auf die Idee, ein Leben unter Tage zu führen.

Warum Unterirdisch?

Mit dem Bau der Felsenhöhlen wurde um ca. 4000 v. Chr. begonnen. Diese Region Mittelanatoliens lag unweit der legendären Seidenstraße, deren Verlauf Heerscharen von Entdeckern, Kaufleuten, Soldaten und Gläubigen folgten.

Immer wie der wurden die Bewohner Kappadokiens in Folge dessen Opfer von Überfällen oder Plünderungen. Um diesen Übergriffen zu entgehen und ungestört leben zu können, bearbeiteten sie das weiche Tuffgestein so lange, bis es eben jenen unterirdischen Lebensraum bot, der die Reisenden heute so fasziniert.

Kappadokiens Felsendenkmäler besichtigen

Wer die Felsendenkmäler von Kappadokien besucht, trägt am besten festes Schuhwerk. Das gilt natürlich besonders für die Erforschung der unterirdischen Höhlenwelt. Doch auch oberhalb macht ein Spaziergang durch staubige Felsschluchten in filigranen Sandalen nur halb so viel Spaß. Wer es bequemer mag, kann sich natürlich im Reisebus mitten durch die bizarren Tuffsteingebilde fahren lassen – doch schöner ist es zu Fuß. Bieten sich so doch zahlreiche spannende Überraschungsmomente in dieser Mondlandschaft, die einem während der Busfahrt verwährt bleiben würden.

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