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Altstadt von Safranbolu

Dass die Metropolen Istanbul und Ankara eine Reise wert sind, ist bekannt. Doch auch abseits der Metropolen gibt es manch lohnenden Abstecher. Wer von Ankara aus gut 200 km gen Zentralanatolien reist, stößt auf Safranbolu. Eine mittelalterliche Stadt, die ihren Namen angeblich dem Safran verdankt, dessen Felder die Stadt umschlossen und der heute zu einem der kostbarsten Gewürze überhaupt zählt.

Zeitreise ins Mittelalter

Wer Safranbolu besucht, tut gut daran, die Phantasie spielen zu lassen. Allerdings bleibt einen inmitten der engen Altstadtgassen kaum etwas anderes übrig, denn die laden unweigerlich zu einer Zeitreise ein, die gut 700 Jahre zurückführt. Wer heute durch die verschlafenen Gassen streift, mag sich kaum vorstellen, dass Safranbolu bis zum 19. Jahrhundert das Drehkreuz der legendären Seidenstraße war. Dort, wo heute Bauern ihr Vieh zum Markt treiben, herrschte einst ein Gedränge aus Kaufleuten und schwer beladenen Kamelkarawanen, die die Schätze der Seidenstraße gen Istanbul zum Palast des Sultans brachten. Und dort, wo heute die Bauern ihr Vieh zum Kauf anbieten und sich damit mehr schlecht als recht über Wasser halten, wechselten einst kostbare Gewürze und edle Stoffe den Besitzer.

Des Sultans Kunsthandwerker...

Safranbolu war nicht nur die von der Seidenstraße geprägte Handelsstadt, sondern auch die Stadt der Handwerker, deren Können weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt war. Viele der Bäcker, Gerber oder Kunsthandwerker traten in Istanbul in den Dienst des Sultans. Das brachte der Stadt den Beinamen „Hintergarten des Topkapi-Palasts“ ein. Der Sultan belohnte seine dienstbaren Geister so üppig, dass der Lohn nicht nur zum Leben reichte, sondern auch den Bau der prunkvollen Wohnhäuser ermöglichte, die die Stadt heute so reizvoll machen.

Die Altstadt als UNESCO Weltkulturerbe

Tatsächlich finden sich in der Altstadt Safranbolus so viele hervorragend erhaltene Häuser in traditionellem Baustil, dass die Stadt eine wahre Mittelalterperle ist. Nicht umsonst wurde der Altstadtkern im Jahr 1994 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Bewusst geplant war das allerdings nicht, denn tatsächlich wurde die mittelalterliche Stadt bei verschiedenen Bebauungsplänen schlicht vergessen und blieb so von den Auswüchsen moderner Baukunst verschont. Vom einstigen Wohlstand der mittelalterlichen Handelsstadt ist heute nicht mehr viel zu spüren.


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