Türkei Karte

Nemrut Dagi (Weltkulturstätte)

Der Strandurlauber verirrt sich kaum in diesen in der südöstlichen Türkei gelegenen Nationalpark. Auf den ersten Blick wirkt diese einsame Region eher staubig, karg und wenig beeindruckend.

Sicher ist dieser zum Taurusgebirge gehörende Berg mit einer Höhe von 2200 m recht imposant - aber warum Nemrut Dagi von der UNESCO 1987 zum Weltkulturerbe ernannt wurde, offenbart sich erst, wenn man genauer hinschaut, den Berg erklimmt und einen Blick auf die übermannsgroßen Götterstatuen wirft.

Nemrut Dagi – ein Besuch bei den Göttern

Nemrut Dagi lässt die Geschichte lebendig werden, denn an kaum einem anderen Ort ist man den Göttern näher. Ob Zeus, Apollo oder Herkules – alle sind hier versammelt. Oder eher: aus Stein gemeißelt.

Der Anblick der Götterstatuen ist überwältigend. Und selbst die Tatsache, dass die steinernen Riesen mittlerweile recht ramponiert sind und kopflos herumstehen, während die Köpfe neben dem gigantischen Rumpf platziert wurden, schmälert die Faszination nicht.

Die Vorstellung, dass es sich hierbei eigentlich um einen Grabhügel handelt, lässt Zartbesaitete möglicherweise kurz erschaudern. Tatsächlich verbreitet dieser Ort jedoch nicht eine annähernd so melancholische und düstere Atmosphäre wie unsere einheimischen Friedhöfe.

Die Geschichte der Statuen

Erschaffen wurde dieses Grabmal von König Antiochus der von 69 bis 34 v. Chr. in der Region herrschte. Nemrut Dagi sollte seinen Vertrag, den er mit den Göttern geschlossen hatte, versinnbildlichen. Und so gibt es nicht nur die steinernen Götterstatuen, sondern auch eine Statue des Königs selbst.

Der König ließ auf dem Berggipfel eine gut 50 Meter hohe Gesteinsanhäufung errichten, unter der sich die Grabkammer befinden soll. Dies ist allerdings nur eine Vermutung, denn bislang wurden keine Beweise gefunden, die dies bestätigen.

Es gibt allerdings mehr als genug Beweise, dass die Besucher immer wieder versuchen, diese Gesteinsaufschüttung zu erklimmen. Doch so verlockend das auch erscheinen mag – es ist verboten.

Erlaubt ist es indes, die drei angrenzenden Terrassen näher anzuschauen, von denen zwei die Götterstatuen nebst deren Köpfen beherbergen. Besonders empfehlenswert ist ein Aufstieg bei Sonnenaufgang, wenn die östliche Steinterrasse in nahezu unwirklichem Licht erstrahlt.

Auf dem Gipfel wird der Besucher mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt, die sich nicht nur auf die Steinriesen beschränkt. Auch der Atatürk-Stausee blitzt in der Ferne auf - wenn einem der Wettergott gewogen ist.

Weitere Seiten von uns

Weblinks und Empfehlungen